Donnerstag, 8. August 2013

Black Thoughts - Der Anfang: Die Lebenslüge


Was gibt dem Menschen Substanz? Den Halt im Leben, den Sinn, den Antrieb sich jeden Tag in die Welt zu begeben um etwas zu vollbringen?

Die Antwort dieser Zeit ist für die meisten Menschen: Arbeit! 
Besser noch eine Aufgabe, einen Zweck der das eigene Dasein definiert, es erklärt und ihm einen Sinn verleiht. Doch was macht den Sinn aus? Was befriedigt den Menschen, sodass er an einer Aufgabe festhält? Es ist die Tatsache etwas zu Tun was man sehr gut kann. Etwas in dem man besser ist als andere, etwas das einen auszeichnet und in gewisser Art und Weise unentbehrlich und einzigartig macht. Etwas das einem den Respekt anderer entgegen bringt, die Gewissheit ein Rad im Getriebe der Welt zu sein.

Doch was passiert mit dem Menschen wenn er nicht als Rad fungieren kann? Er zerbricht! Die schmerzhafteste Erkenntnis ist die, entbehrlich zu sein. Wenn man sein ganzes Leben den vorgaben entspricht, alles tut was von einem erwartet wird, seine Ziele erreicht und dann... dann kommt der Punkt an dem man feststellt das man nicht gut genug ist, das Andere es besser können, das man nicht so gut ist wie man dachte. Aus der Idee ein Teil des Getriebes zu werden erwächst die Gewissheit ein unbrauchbares geworden Rad zu sein, noch bevor man überhaupt die Chance hatte Teil des Getriebes zu werden.

Ist das schlimm? Nicht immer, die Erkenntnis ist schmerzlich aber in einem gewissen Maße erträgtlich. Was den Schmerz jedoch ins unermessliche treibt ist das Leben der anderen "Räder". Räder die weniger geleistet haben, Räder die Faul, Dumm und unzulänglich sind, Räder die durch Privilegien und Vetternwirtschaft eine Position erreicht haben die ihrer Qualifikation nicht gerecht ist. Oder einfach nur Räder die durch Glück dort gelandet sind, wo man selbst durch harte Arbeit nicht landen konnte. 

Das Glück der anderen, es nagt an der eigenen Substanz. Ist der Neid moralisch in Ordnung? Nein. Aber es ist wie der Schatten der Vergänglichkeit - allgegenwärtig. Zwischen Ethik, Moral und der Realität klafft ein Loch von astronomischen ausmaßen. Irgendwann umkreisen die eigenen Gedanken nur noch einen zentralen Kern: "Warum ich?" Was habe ich falsch gemacht das mir die Chance auf ein Leben nach meinen Vorstellungen verwehrt wird? Warum sind andere glücklich und ich nicht? Warum erfahren andere soviel gutes obwohl sie nichts getan haben? Warum muss ich leiden, der ich alles Erfüllt habe was nötig war? An diesem Punkt sei gesagt: Es gibt keine Antwort auf diese Frage, es lassen sich nur verschiedene Facetten erahnen. 

Die Gesellschaft lehrt: Sein fleißig, und die kannst alles Erreichen. Jeder bekommt das was er verdient. Jeder ist seines Glückes Schmied. Karma ist alles,.....

Doch am Bodensatz der Gesellschaft wächst die Erkenntnis. Es ist eine LÜGE. Das Leben und das System belohnen niemanden der es verdient hätte. Es ist eine Mischung aus Zufall, Glück und Heuchelei welche das Leben voran treibt. Es gibt keinen Sinn, keine Gerechtigkeit und keine Hoffnung auf Besserung. Das Leben ist wie das mechanische Getriebe einer Uhr. Es läuft unaufhörlich bis zum Ende. Die Frage ist nur ob man ein Teil des Getriebes ist, oder als "defektes Teil" entbehrlich geworden ist. Das Getriebe läuft zu jeder Sekunde nur ohne uns.. und obwohl wir als Räder geboren wurden sind wir nur Teile ohne Sinn und Zweck die in einer Schublade verrosten bis zum bitteren Ende.

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